Irgendwie angenehm, aber im Detail enttäuschend war mein zweitägiger Aufenthalt in diesem ohne Frage durchweg sehr schönen und edlen Hotel. Beim Check-In begrüßte mich eine leidlich motivierte Mitarbeiterin, die mir recht lustlos eine schlechte Kopie mit den wichtigsten Eckdaten in die Hand drückte. Da stehe alles drauf und der Fahrstuhl sei dahinten, meinte sie und deutete mit dem Kugelschreiber in Richtung Lift, drehte sich weg und ließ mich stehen. Was sie mir nicht gesagt hatte, war, dass man zum Hochfahren im Fahrstuhl die Zimmerkarte an der Schalttafel anhalten musste, um in der Etage zu landen, die man erreichen wollte. Die Info erhielt ich dann später von einem netten Gast. Das Zimmer selbst war blitzsauber, schön eingerichtet und ausreichend groß. Der Blick hinter die zugezogenen Vorhänge machte mich traurig. Ich hatte wahrlich nichts Großartiges erwartet, aber in einen trostlosen, engen Hinterhof zu schauen, der eine einzige Baustelle war … nun denn … Die Handtücher im Bad hatten schon längst ihre Dienste verrichtet: ausgedünnt, löchrig und mit losgelöstem Saum. Die Kleenextücher waren nach einem Badgang leer und wurden auch nicht wieder aufgefüllt. In der Espressomaschine war kein Wasser. Aus hygienischen Gründen? Man weiß es nicht. Abends in der Bar wartete ich - gemeinsam mit anderen Gästen - geschlagene 20 Minuten auf meine Bestellung. Und das auch erst auf Nachfragen. Barbesucher am Nachbartisch bekamen trotz mehrmaliger Erinnerung nichts und zogen enttäuscht weiter. Morgens dann fand ich unter meiner Tür einen Brief mit der Bitte, mich an der Rezeption bzgl. der Zahlungsmodalitäten zu melden. Tja - das war der Check-In-Dame am Abend zuvor halt entgangen … oder zuviel? Man weiß es nicht. Ich würde wiederkommen, weil das Hotel genial gelegen ist und grundsätzlich das Potenzial dazu hat, großartig zu sein.
Sehr gut
86 Bewertungen