So viele Spitzenbewertungen können nicht irren, dachten wir, und buchten gleich für drei Nächte im Voraus. Trotzdem gab es bei unserer Ankunft einen ziemlich unterkühlten Empfang, weil unsere Reservierung angeblich noch nicht bezahlt sei. Als wir dem widersprachen, fing der wortkarge Mitarbeiter an zu telefonieren, erreichte wohl niemand, ließ uns dann einfach stehen und mixte den anderen Gästen Cocktails. Wir wussten nicht, wie es weitergehen sollte, konnten auch kaum eine Verständigung herbeiführen, weil so laute Musik lief, dass man sich anschreien musste. Es wurde uns auch nichts zu trinken angeboten, dafür unmissverständlich klar gemacht, dass man unsere Kreditkarten haben möchte. Als wir nach einer halben Stunde gehen wollten, hieß es plötzlich, alles sei in Ordnung und wir könnten zwischen 19:00 und 21:00 zum Dinner kommen. Als wir dann um 19:30 etwas essen wollten, war das ganze Buffet bereits bis auf ein paar matschige Pommes und etwas kalten Reis leergefegt. Nachschub hätte aber auch nichts genützt, denn gegen 20:00 legte ein Animator los, und der ganze Restaurantbereich wurde zur Tanzfläche. Wir konnten nicht mehr sitzen bleiben, und auf Nachfrage erklärte uns eine Mitarbeiterin, Discomusik sei hier jeden Abend bis 23Uhr üblich - so viel zur Ruhe, Zurückgezogenheit und den beeindruckenden Stimmen der Natur. Zum Häuschen selbst, das uns zugewiesen wurde: Es gab nur ein Handtuch. Auf Nachfrage hieß es, es gebe kein zweites. Die Klospülung funktionierte nach dem ersten Spülen nicht mehr, das Waschbecken war ramponiert, das Moskitonetz viel zu klein und dadurch unbrauchbar, und das Dach war an einer Stelle undicht, so dass nachts das Regenwasser vors Bett tropfte. Wer jetzt für 280€ pro Nacht dieses einmalige Erlebnis trotzdem nicht verpassen möchte, dem empfehlen wir, wie den Kandidaten fürs Dschungelcamp, vorab eine psychologische Prüfung zur Feststellung, ob man diesen Zumutungen mental auch gewachsen sein wird.