Wir waren mit einer Gruppe Motorradfahrer dort. Nun ist das Hotel sichtlich nicht auf "normale" Gäste ausgelegt, sondern auf von der Firma gebuchte Seminargäste. Die mögen den Jugendherbergscharme ja akzeptieren, aber als normaler Reisender ist man doch sehr befremdet, vor allem aufgrund des strengen Befehlston, den manche (nicht alle!) der Mitarbeiter dort an den Tag legen. Aber von vorne. In einer Zeit, in der in NRW fast alle Corona-Beschränkungen gefallen sind und sämtliche Lokalitäten, die wir auf unserer Tour besucht haben, befreit aufatmen und auf Masken gerne verzichten, wird im Geno-Hotel schon bei Ankunft darauf geachtet, nur Geimpfte, Genesene und Getestete zu empfangen. Hat man den Check-In erledigt, kommt man in ein Standard-Zimmer, das eigentlich ganz ok wäre, wenn der Geruch nicht so stechend wäre. Teppichkleber? Farbe? Schwer idenetifizierbar, aber auf jeden Fall ist Lüften angesagt. Dann jedoch fällt der Fluglärm bei Nacht sehr wohl ins Gewicht. Schade... Beim Frühstück (im Keller - ungewöhnlich!) heißt es dann erstmals das harte Regiment der dortigen Mannschaft kennenzulernen. Wehe, man ignoriert den Desinfektionsmittelständer - erster Rüffel. Handschuhbenutzung, Maske, alles wird peinlich genau kontrolliert. Hinweise auf die doch gefallene Maskenpflicht werden mit dem Verweis auf das "Hausrecht" gekontert. Die Geschäftsleitung wolle das so, die Entscheidungen der Politik seien hier nicht gültig. Die anschließende Diskussion führt dann nur dazu, dass man erfährt, man habe Angst um den Job, wenn man nicht hart durchgreife. Der Gast und seine Wünsche stehen nicht so sehr im Mittelpunkt, hat man Gefühl. Nun denn, das Frühstück ist ok, wenn auch nicht mehr. Man muss Tabletts nehmen und diese dann anschließend selbst wegräumen. Paßt zur Kantinen-Atmosphäre. Übrigens: Auch Zimmerservice findet nicht statt. So wird sogar das Klopapier knapp, und die spärlichen Handtücher ebenfalls. Was das mit Corona-Maßnahmen zu tun hat, erschließt sich uns nicht. Das Abendessen haut niemand vom Hocker. Convenience überwiegend. Fleisch und Nudeln trocken, so bleiben wir überwiegend beim Salat. Kulinarische Highlights sucht man vergebens. Immerhin wird man satt. Wir möchten aber nicht vergessen, dass es auch sehr nette Mitarbeiter gibt, zum Beispiel das Barpersonal und die Bedienungen, die abends die Getränke bringen. Das reicht jedoch nicht. Wir werden sicher nicht mehr wiederkommen. Da bevorzugen wir doch lieber Hotels, wo der Gast im Mittelpunkt steht.