roosensTRAVELWORLD 11/19 Lesedauer : ca. 5 Minuten Miranda sitzt elegant und erhaben vor der Eingangstür und wirkt ,als wolle sie sich noch genau überlegen ,ob sie mich durch die grosse Glastür gehen lässt oder nicht. Miranda ist NICHT die Katze des Hauses auch wenn der erste Eindruck dies vermittelt. Martin Stein ,der Besitzer vom HOTEL LA MIRANDE ,erzählt, dass die Katze sich vor 2 Jahren dieses Haus ausgesucht hat und es hin und wieder als ihr Zuhause nutzt.Offensichtlich hat sie noch weitere Adressen in Avignon, die sie aufsucht.Sie sieht bildschön aus mit ihrem edelgrauen Fell, ist gut genährt (das Hotel ist stets vorbereitet auf ihre Stippvisiten: in der Lobby stehen Futter -und Trinknapf gefüllt jederzeit bereit) und - sie hat faszinierende Augen. Ich hatte Glück - sie liess mich rein ,folgte mir auf dem Fusse und legte sich in der Lobby gleich lang hin in eindeutiger Pose,bitteschön umgehend gestreichelt zu werden. Für eine Tierliebhaberin wie ich es bin schon direkt der erste Bonuspunkt für dieses Haus mit spektakulärer Lage direkt neben den hohen Mauern des Papstpalasts. Die Stadt der 7 Päpste und der 2 Gegenpäpste !Die machten aus diesem Städtchen vor über 700 Jahren ein Stückchen Italien in Südfrankreich.Und das LA MIRANDE war seit 1309 Kardinalssitz mit unterirdischen Gängen zum Palast und - ins Stadtinnere, für den Fall ,das der Kardinal oder auch mal einer der Päpste incognito verschwinden wollte…… Italien trifft Frankreich trifft Grossbritannien.So könnte man den Einrichtungsstil spontan beschreiben.Bei genauerer Betrachtung entdeckt man die zahlreichen Details mit kunsthistorischen Referenzen , ob bei den Wandbespannungen,Leuchtern ,antiken Kommoden,Vorhängen oder Armaturen. Es wäre nicht passend,Martin Stein „Hotelier“ zu nennen.Auch „Hotelbesitzer“ beschreibt nicht ,bei wem wir hier zu Gast sind.Er sieht eher aus wie ein Literat,ein Kurator eines Museums oder ein Architekturprofessor.Man könnte auch denken ,er sei ein Musiker oder ein Maler. Ist er alles nicht und ist es doch. Als er als junger Mann gemeinsam mit seinen Eltern Achim und Hannelore dieses Haus für sich entdeckte war er gerade fertig mit seinem Medizinstudium , kam aus Siena in die Provence und machte in Avignon nach 3 jähriger Sanierungsarbeit aus dem ehemaligen Kardinalssitz mit bewegter Geschichte einen Ort der Ästhetik und der gediegenen Lebensart. Die Eröffnung des LA MIRANDE liegt fast 30 Jahre zurück und ich gewinne den Eindruck ,Martin Stein sitzt in seinem persönlichen ,wahr gewordenen Lebenstraum.Er hat sein gebündeltes Wissen bei zahlreichen Renovierungs - und Einrichtungsarbeiten verfeinert und die gesamte Ausstattung und Einrichtung nach seinem Geschmack verwirklichen können - in Absprache mit den Eltern ( der Vater war Bauunternehmer ) und gemeinsam mit Handwerkern aus Avignon direkt, aus der Provence und aus Italien. In allen Bädern der 20 Zimmer im Hauptgebäude wurde feinster Carrara-Marmor nach Mass verarbeitet, die Armaturen
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