Das Tenuta de L‘Annunziata könnte ein richtig feines, persönliches und authentisches Hotel sein. Leider steht hier der Konjunktiv, denn zumindest bei unserem Aufenthalt im Mai wurde all das nicht eingelöst - im Gegenteil: wir haben nach zwei von drei Nächten das Weite gesucht, da wir uns überhaupt nicht wohlgefühlt haben. Der erste Eindruck ist gut: Man wird durchaus nett empfangen von einem verwunschenen Anwesen direkt am Waldrand, zuvorkommenden Mitarbeitern an der Rezeption und einem schönen Rundumblick über die Hügel ringsum. Auch das Zimmer war geräumig und halbwegs geschmackvoll eingerichtet. Leider hören die positiven Punkte hier schon auf: Die zum Zimmer gehörende Terrasse war nicht gerade sauber, es stand ein trister Metalltisch in der Mitte und sonst nichts, woran man sich hätte freuen können. Der Frühsommer trieb die Temperatur im Gebäude in die Höhe, die Luft stand in den Gängen und im Zimmer kämpfte die Klimaanlage dagegen an. Zu unserem großen Bedauern konnte diese nur von der Rezeption an- oder ausgeschaltet werden, sodass uns nachts nur die Wahl zwischen Schwitzen und Frieren blieb. Denn Lüften kam nicht infrage, es sei denn, man wollte sich mit weiten Teilen der Insektenwelt anfreunden. Das an sich gute Essen wurde getrübt vom unglaublich arroganten und schlecht gelaunten Service und der winzigen Auswahl beim Frühstück. Und am Ende liegt das Tenuta eben doch fernab vom nirgendwo. All das mag man angesichts eines stolzen Preises von 270€ pro Nacht nicht so ganz hinnehmen. Deswegen sind wir vorzeitig abgereist und werden auch nicht wiederkommen.
Ausgezeichnet
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