Ingo K
27. November 2024
Das Santa Barbara Eco Beach Resort liegt abseits, aber nicht abgelegen unweit der zweitgrößten Stadt Ribeiro Grande idyllisch direkt am von Lavastrand schwarz gefärbten besten Strand der Insel am Atlantik vor der Kulisse der oft wolkenverhangenen Berge im Hintergrund. Ruhig ist es dennoch nicht, das verhindert schon eine unmittelbar am Resort vorbeifahrenden Straße, gesäumt von Lavamauern, die jedes Geräusch der da entlang bretternden Autos und Motorräder schallartig verstärkt. Eco steht wohl für einen puristischen Naturstil, zumindest was die Anlage an sich und die puristische Einrichtung der großzügigen, aber auch leer wirkenden Zimmer angeht. Kein Tisch, keine Stühle, keine Ablagen, Regale oder Wandhaken. Das Sofa besteht aus einer Steinbank mit Auflage, das Bett aus einer Steinbank mit Matratze. Eine Baumscheibe (!) von ca. 60 cm Durchmesser auf dem Boden ist der Platz für Getränke und allerlei Angebote käuflicher Inselspezialitäten. Die integrierte Mini-Küche bietet viel, aber keinen Platz zum Essen außer auf der Terrasse, wenn das Wetter mitspielt. Beleuchtet ist die ebenso minimalistisch wie das Bad, so dass nicht nur Rasieren zum Abenteuer wird. Dafür ist der Pool vor der Terrasse hell erleuchtet. Nasse Handtücher und klamme Klamotten (hohe Luftfeuchte) aufhängen - wo? Die Türgriffe im Zimmer bestehen aus runden Holzscheiben (Durchmesser 5 cm), die nur schwer zu greifen sind, aus den Händen rutschen und im schlimmsten Fall die Fingernägel ruinieren. Wem fällt so etwas Unpraktisches ein? Der Abluftventilator im Bad klingt wie ein Traktor (Lagerschaden?) und sollte ebenso wie die Klimaanlage mal von einem Techniker gecheckt werden. Apropos. Die Wasserhähne in Mini-Küche und Bad sind lose, ebenso der eine Handtuchhalter und die eine Seifenablage in der coolen begehbaren Dusche. Kleinigkeiten, die aber gemacht sein sollten in einem 4 Sterne Hotel. Kontrolliert das keiner? Bequem Fernsehen geht nicht auf dem Steinsofa, da es um 90 Grad versetzt steht zum TV an der Wand. Apropos. Viele Deutsche hier, aber kein deutschsprachiges Programm und ein miserables Bild. Das eigene Smartphone muss reichen, WLAN ist exzellent. Heutzutage kein Problem, TV Programme über Apps zu sehen. Aber wir sind ja wegen der Natur hier. Wer immer das Raumkonzept erdacht hat, sollte es mal ein paar Tage selber ausprobieren. Eco Purismus ist toll, aber nicht so, jedenfalls nicht für 14 Tage. Einige Abnutzungserscheinungen wie abgefallene Verkleidungen an den Fassaden, verwittertes Holz und verrostete Türbeschläge künden von der salzhaltigen, mitunter stürmischen See, aber auch davon, dass regelmäßige Wartungen wohl kein großes Thema sind. Das Öko Toilettenpapier ist eine nette Idee für die Umwelt, aber für empfindliche Naturen - um im Sprachgebrauch zu bleiben - wenig empfehlenswert. Das Frühstück a la carte wäre super, gäbe es nicht jeden Tag nur eine Sorte Wurst und immer dieselbe (gekochten Schinken!), wo doch das Land so viele Leckereien bietet. Und warum Blaubeer