Hotel Louis C. Jacob

Sehr freundlicher Empfang, tolles Zimmer mit Blick auf die Elbe, Apero oder High Tea auf der Liebermann-Terrasse, gediegenes Dîner im Jacobs - alles einwandfrei und ohne Tadel. Wir konnten die teilweise bitterböse Kritik nicht nachvollziehen. Das Hotel scheint tip-top geführt und betrieben zu werden.

Fangen wir mit dem positiven an: Das Louis C. Jacob ist zweifelsohne ein ganz besonderes und auch schönes Traditionshaus in einer wunderschönen Lage direkt an der Elbe. Und noch etwas positives. Die Damen und Herren beim Frühstück sind ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Das war es dann aber leider schon. Wir waren nun nach längerer Zeit wieder dort. Leider sind wir zutiefst negativ überrascht. Bevor ich in Details gehe sei angemerkt das wir von einem Hotel der Klassifizierung 5-Sterne Superior sprechen. Das ganze Haus zeigt sich von einer erschreckenden Lieblosigkeit geprägt. Alleine der äußerliche Erhaltungszustand demonstriert einen sehr großen Invesitionsstau. Fassaden die bröckeln und Grünspan ansetzen. Im Inneren kaum Blumen, die Rezeption modernisiert aber ohne jegliche Atmosphäre. Auf dem Zimmer kein Gruß, keine Blumen, Duschgel gibt es überhaupt nicht (die leeren Fläschchen vom Shampoo werden wieder zugeschraubt und leer hingestellt?!), Kaffeekapseln nicht nachgefüllt, andere offensichtlich alt / beschädigt. Abgeschlagene Türen und Möbel zeugen davon das das Hotel buchstäblich verwahrlost. Ein besonderes Highlight: Das Hotel ist telefonisch nur von 9-18 Uhr telefonisch erreichbar. Ausserhalb dieser Zeit ertönt einen anonyme automatische Standardansage das man außerhalb der „Geschäftszeitszeiten“ anruft. Es erfolgt ein Verweis auf F&Q und dass man online buchen kann. Es gibt nicht einmal einen Hinweis wo man gerade angerufen hat. Hallo?! Geht’s noch?! Wer sich so etwas in einem 5-Sterne Haus ausdenkt sollte sofort entlassen werden. Wobei der Fisch immer am Kopf zu stinken beginnt. Was ist mit dem Eigentümer? Offensichtlich unterstützt er diesen Verfall. So etwas haben wir noch nie erlebt. Wer keine Ansprüche an ein Hotel in dieser Kategorie hat kann gerne dort unterkommen. Alle anderen sollten dieses Haus meiden. Das Management sollte sofort ausgetauscht werden. Alleine die Tatsache das es überhaupt nicht auf die vielen schlechten Kommentare reagiert zeigt dessen Gleichgültigkeit.

Ein Hotel dessen Glanz zu verblassen scheint, äußerlich teilweise renovierungsbedürftig, innen sehr altbacken. In einem 5 Sterne Superior Hotel, sollten die Koffer in Empfang genommen werden und der Gast auf das Zimmer begleitet werden, hier alles Fehlanzeige. Auf der schönen Terrasse, müssten die Tische in einem solchen Haus gedeckt sein, hier nicht. Grenzwertig auch, keinerlei Spuckschutz am Frühstücks Buffett. Zimmer gut, doch funktioniert die Heizung im Bad nicht, kalte Bäder gehen gar nicht. Der einzige Lichtblick , das Hotelrestaurant. Wohlgemerkt wir sprechen hier von der höchsten Hotel Kategorie ……

Mal wieder ein Traum in jeder Beziehung, egal ob Personal, das Zimmer, das Essen, die kleinen Aufmerksamkeiten, die Lage. Einfach wundervoll! Besonders hervorzuheben die Kunstsammlung des Hotels, die nicht nur im öffentlichen Bereich des Hotels zu finden ist, sondern auch auf den Zimmern, wirklich einzigartig!

Wir wollten eine Kleinigkeit zum Mittag auf der Lindenterrasse mit Blick auf die Elbe essen. Es gibt keine Mittagskarte sondern nur eine abgemagerte rund um die Uhr Karte mit Salaten und Currywurst als Highlight - offensichtlich gibt es mittags keinen Koch? Wir haben uns für die Currywurst mit Pommes entschieden - ein tolles Essen für ein 5 Sterne Restaurant … Ich sage Ihnen, es war die schlechteste Currywurst meines Lebens: ein vertrocknetes, kleines Würstchen in einer widerlichen rotbraunen Sauce die bestimmt kein Curry gesehen hat. Die Pommes mit Trüffel und Parmesan schmeckt natürlich nicht nach Trüffel. Dazu kommt die unverbindliche Bedienung am Eingang: „Sie können sich hinsetzen, wo frei ist.“ Die Krönung war der Kellner beim bezahlen: als wir erlaubten, uns anzumerken, dass wir keinen Cappuccino hatten, der auf der Rechnung stand, hat sich der Kellner nicht entschuldigt sondern betont, dass er dafür nichts kann - er hätte gerade erst angefangen, das wäre von wohl seinem Vorgänger. Wie schade, so ein tolles Hotel mit der weltbekannten Lindenterrasse - und dann so ein unterirdischer Service …

Dieses Haus lebt, wie im Übrigen auch andere Hotels aus der Zeit um 1900, noch immer vom Glanz der früheren Zeiten. Als Gast möchte man eintauchen in den Charme der vergangenen Tage und ein wenig teilhaben an nostalgischer Opulenz. ABER: man wird durch die Realität schmerzhaft eingeholt. Ob es die enorme Lautstärke der Elbchaussee oder der Nebenstraße bis in die frühen Morgenstunden ist (wobei im Internet mit einer 'Oase der Ruhe' geworben wird...), die lärmenden Mitarbeiter aus dem ‚Kleines Jacob‘, die nachts gegen 00.30h die Flaschen und Müll lautstark verräumen, die fehlende Klimaanlage auf ALLEN! Zimmern (und das bei den Preisen…), das mehr oder minder gewöhnliche Frühstücksbuffet, oder die Sauberkeit auf den Zimmern oder in Fahrstühlen, sowie die deutlich zu spürende, fehlende Sensibilität der Mitarbeitenden (sicher auch Kulturkreis-abhängig) für den Gast. Da dies ein Geschenk meiner Frau zu meinem runden Geburtstag werden sollte, waren unsere Erlebnisse dort mehr als unangenehm. Wir haben den Aufenthalt vorzeitig abgebrochen und die enormen Kosten für den Abbruch gezahlt. Ein solch ernüchterndes Erlebnis hat sicherlich viele Ursachen (die Hamburger Gazetten haben ja nach dem Verkauf an einen Russen und den Rauswurf von GF J. Deitmar im Jahre 2017 ausführlich berichtet). Eines ist aber mehr als deutlich zu spüren: es gibt in diesem Hause keine Führungspersönlichkeit, die ein solch Kleinod in der heutigen Hotellandschaft mit persönlichem Einsatz und Herzblut führt. Wem das Hotel heute gehört? Der DR Hospitality GmbH & Co. – ich finde, mehr muss man nicht wissen, um zu verstehen, warum uns dies widerfahren ist. Was hier steht, ist eine sicherlich wertige Hotel-Hülle mit schönem Ausblick, Mitarbeitende, die sicherlich tun, wofür sie eingestellt wurden, jedoch das zu erwartende „kleine 1x1“ im Umgang mit dem Gast in einem Hause dieser Kategorie oftmals schmerzlich vermissen lassen. Wie gesagt: „Es war einmal…“ oder weniger prosaisch: „Die Treppe wird immer von oben gefegt…“ Unser Fazit: so teuer haben wir noch nie schlecht übernachtet. NIE wieder.

Ich hatte für meinen Mann und mich die Afternooon Teatime gebucht und extra angegeben, dass wir 15. Hochzeitstag feiern. Bei unserer Ankunft wirkte das Personal bereits sehr unkoordiniert. Man hatte uns scheinbar nicht auf dem Zettel, musste erstmal den Tisch suchen und erst auf unsere Nachfrage hin, wo denn die Garderobe sei, bot man uns an, die Jacken abzunehmen. Weder auf dem Tisch, noch in der Ansprache gab es einen Glückwunsch, wie eine Aufmerksamkeit(Blume bspw.) bezogen auf den Anlass-was ich in einem 5 Sterne Hotel erwartet hätte. Zunächst bekamen wir unseren Champagner und wir suchten unseren Tee aus, den bekamen wir auch, ansonsten keinerlei Erklärung wie der weitere Ablauf sei. Das Personal war sehr mit sich selbst beschäftigt und suchte keinerlei Blickkontakt mit den Gästen. Nach über einer einer halben Stunde kam die Etagere mit den Häppchen, die uns dann erläutert wurden. Das Essen war wirklich toll. Zwischendurch war unser Tee leer, aber niemand kam, um zu fragen ob alles o.k. sei und wir noch etwas trinken möchten. Auch andere Gäste mussten immer wieder proaktiv auf sich aufmerksam machen, indem sie teilweise aus dem Nachbarraum an den Tresen kamen, um zu bestellen oder nach der Rechnung zu fragen. Als der zweite Tee kam, stellten wir fest, dass der Tee vertauscht war und nicht entsprechend unserer Bestellung mir bzw. meinem Mann zugeordnet war. Das kann alles mal "im Eifer des Gefechts" passieren, aber dort war kaum etwas los und wir waren wirklich ingesamt enttäuscht von der Serviceleistung eines 5 Sterne Hauses. Sobald es um den Bezahlvorgang, die Rückgabe der Garderobe und die Verabschiedung ging, waren alle wieder sehr bemüht, aber das konnte den vorherigen Eindruck leider nicht ausgleichen. Schade.