Hotel Club Akumal Caribe

Wir sind am einem späten Nachmittag angekommen. Die Anlage machte einen ordentlichen Eindruck. Der Strand sieht Recht gut aus und war nicht überfüllt. Zumindest nicht mit Menschen, nur mit Seegras. Die Zimmer sind ordentlich ausgestattet, wenn auch nicht herausragend. Das Abendessen ist akzeptabel, wenn auch sportlich bepreist. Das Frühstück ist mit Abstand das Beste was wir auf unserer Mexikorundreise hatten. Doch langsam bahnte sich das Unheil an was sich hier jeden Tag wiederholt: Eine Karawane von Kleinbussen steuert die Hotelanlage an und erbricht unaufhörlich Hunderte bis Tausende externe Gäste die für den Rest des Tages den kompletten Strand und das Wasser bevölkern. Ein roter Teppich von Schwimmwesten mit Köpfen dran bedeckt das Wasser an den ohnehin kleinen Strandabschnitt von 200 Metern. Der Hotelstrand ist wohl das Mekka zum Schnorcheln mit Schildkröten. Das ganze erinnert aber eher an eine Treibjagd. Diesen Touristenmassen entkommt keine Schildkröte mehr. Dieser rote Teppich an Schwimmwesten wird gelegentlich durchpflügt von einem Boot, welches weitere Touristen 50 Meter weiter raus bringt. Die Szenerie erinnert auf makabere Weise an unerfreuliche Szenen die man sonst nur vom Mittelmeer kennt. Dauernd wird man am Strand angesprochen von Guides die mit einem gebührenpflichtig ins Wasser wollen. Das läuft auf der Reeperbahn nicht viel anders. Eigenständiges Baden ist hier untersagt, da man sonst das hiesige Geschäftsmodell gefährdet. Das gilt auch für Hotelgäste! Das Treiben nimmt bis zum Nachmittag kein Ende. Touristen geben sich die Kinke in Form von Schwimmwesten in die Hand, bis gegen Abend der Strom allmählich versiegt. Am Ende stellt sich für mich nur eine Frage, die mir einfach nicht aus dem Kopf geht: wie unglaublich bekloppt sind eigentlich Schildkröten?