Stadel
26. August 2024
Die erste Enttäuschung entstand bereits zwei Stunden vor dem Eintreffen. Um 17 Uhr erreichte unsere Reiseleiterin nach zwei Stunden Anrufversuchen endlich das Hotel (warum nimmt da niemand ab?)und kündigte unsere Ankunft auf 19 Uhr an. Für diese Zeit wollte sie im Restaurant Plätze reservieren – man beschied ihr, wir dürften frühestens um 20.30 auftauchen: unnötig zu betonen, dass das Restaurant schon 20.20 Uhr nicht einmal halb belegt war. Da wir müde waren, verärgerte uns die unnötige Wartezeit. Nach unserem Eintreffen nahm sich das Personal sehr grosszügig Zeit, bis wir nur mal die Speisekarte ansehen die bestellten Getränke – wobei zu betonen ist, dass sich das Personal lieber den Vorbereitungsarbeiten für das Frühstück gewidmet hat als uns. Die Beschaffung eines offenen Biers kann unmöglich so lange dauern. Trotz eines Brottellers gab es zum Salat kein Brot. Nach insgesamt 70 Minuten (!) kam dann doch noch unser Hauptgang. Meine Pilzrisotto-Portion musste fast mit der Lupe gesucht werden, die wenige Pilze erst recht. Typisch, dass ich am Folgeabend in Tallinn einen hervorragenden Pilzrisotto in der dreifachen Quantität geniessen durfte. Mein Risotto schmeckte nicht ansatzweise nach Pilzen, obwohl sich etwa drei oder viel darin tummelten. Das Gemüse war praktisch kalt, die (Mini-)Portion muss irgendwo ewig rumgestanden haben. Abgesehen davon: es bestand fast ausschliesslich aus Karotten und scharfen Zwiebeln, also zumindest nicht gerade der mitteleuropäische Standard. Generell profitiert das Lokal von der Monopolsituation und verlangt deutlich überhöhte Preise im Vergleich mit der Leistung. Zum Hotel: Es war die einzige Unterkunft auf unserer Reise im Baltikum, welche ein Formular verlangt hat mit Angaben wie Mailadresse, Smartphone-Nummer etc. Solche heiklen Daten benötigt das Hotel höchstens zu Marketingzwecken, aber nach der erlebten Leistung komme ich garantiert NIE WIEDER in dieses Haus. Die Einrichtung meines Zimmers war ältlich, Türen und Fenster wirkten sehr deutlich abgenutzt und sie klemmen deshalb, lassen sich also kaum öffnen und schliessen. Der Sessel war unbequem wie ab (geradezu rückenfeindlich, v.a. nach der langen Anfahrt), das Bad fast ohne Ablagemöglichkeiten. In einem Min i-Mini-Schrank sollten zwei Personen ihre Kleider unterbringen können – ein schlechter Witz. Ein Fenster konnte ich überhaupt nicht ganz schliessen, so verzogen war das Holz, ein Rollo war defekt und liess sich nicht schliessen. Das zweite Fenster wies schon gar kein Rollo auf, war also nicht verdunkelbar. Und so etwas schimpft sich Viersternehaus? Es wurde noch viel schlimmer: die ganze Nacht hörte ich ein störend lautes Tropfen (ca. 3x pro Sekunde). An ruhigen, entspannten Schlaf war auch angesichts des offenen Fenster überhaupt nicht zu denken. Als ich dann der Ursache nachging, entdeckte ich neben meinem Zimmer eine Hintertüre des Hauses, von einem Kupferdach überdeckt. Auf dieses tropfte ununterbrochen und sehr laut hörbar aus einer defekten Wass