Grand Hotel Karel V

5 Sterne-Zimmer gibt es hier , allerdings nur als Zimmer oder Suiten im Hauptgebäude. Schon im „Romanischen Flügel“ fällt das Niveau deutlich ab. Dieser Gebäudeteil mit ca 16 Zimmern („Luxuriöse Doppel/Zweibettzimmer“) liegt in erster Reihe an dem kleinen Park des Innenhofes. Man sollte kaum glauben, dass der Raum 33qm ( Zimmer 150 ff) groß sein soll, er wirkt kleiner. Das Besondere ist, dass man vom Garten den totalen Einblick in die Zimmer hat. Wen das stört oder kein Exhibitionist ist, der kann die Vorhänge zuziehen: allerdings Schluss mit Ausblick! Wegen meiner diesbezüglichen Reklamation bekam ich ein kostenloses Upgrade in die erste Etage (Zimmer 250ff). Dieses Zimmer hat eine Halbetage im spitzen Dach. Konsequenz: Die Basisebene mit Bett etc reduziert sich damit von ca 33qm auf weniger als 18qm. Oben findet sich ein kleines Sofa, Tisch, Stuhl und ein zweiter Fernseher. Hinauf geht es über eine steile Treppe (Gemessene 43°). Durch diese Konstruktion ist das Zimmer nicht etwa großzügig, sondern „zugebaut“. (Anmerkung: Was soll der zweite Fernseher? Laufen dann ein Western und ein Liebesfilm in lautstarker Konkurrenz?) Ein Ausblick ist schwierig, denn es gibt nur eine schmale Fensterreihe in Hüfthöhe. Ein einziges Klappfenster in ca 220cm Höhe lässt sich wegen der innen angebauten Jalousie nur 5cm öffnen. Frühstück Eigentlich nicht erwähnenswert, wenn da nicht der völlig unterkühlte und damit fast geschmacklose Obstsalat wäre. Für ein Käseland wie die Niederlande ist die Qualität der angebotenen Käseplatte und auch der Wurst ein Offenbarungseid. Auch der fettige Zuchtlachs verdient nicht gerade 5 Sterne, alles in allem einem solchem Hotel unwürdig. Ich habe schon in vielen 3 Sterne-Hotels zum halben Preis mehr als doppelt so gut gefrühstückt. Oder er sollte mal nachschauen, wie ein Frühstück im Oriental (BKK) oder im Peninsula (HKK) ausschaut. Gibt es auch etwas Gutes? Ja. Alles ist sehr gut eingerichtet, in einem modernen, gepflegten Zustand. Die Lage des Hotels ist optimal. Man ist unmittelbar an der Gracht bzw im Innenstadtbereich. Auch das Personal ist im gesamten Hotel kompetent und freundlich. Restaurant Man muss zwischen dem Bistro und dem eigentlichen Restaurant ,auch Frühstückssaal, unterscheiden. Bistro: Bis auf 4 - 5 Tischen in der Mitte sitzt man an kleinen Tischen an der Längswand aufgereiht. Ist der Laden ausgebucht, dann ist es so voll und laut, dass die Kommunikation einige Kraft erfordert. 3 Gang Menu (47€) oder a la carte für ein paar Euro mehr. Die Auswahl ist überschaubar, 3 Vorspeisen(16€}, 3 Hauptgerichte (27€), 3 Nachspeisen (12€) Die Qualität ist sehr bescheiden. 3 Beispiele: Vorspeise, Scallops mit Gemüse?? Man findet einen Esslöffel voll an geschmacklich ziemlich undefinierbarem Gemüse und nicht Scallops, sondern vielleicht eine halbe Kammmuschel, vom Koch in ca 10 erbsengroße winzige Teilchen zerschnitten. Hauptgericht, Entenbrust. Eigentlich weiß jeder Amateurkoch, dass man nach dem scharfen Anbraten den Brate

Das Gute zuerst: das gesamte (äußere) Anwesen ist wunderschön hergerichtet. Ein altes Kloster, weiß getüncht, umgeben von einem hübsch angelegten Garten, in dem man sich entspannen kann und der das Auge wirklich erfreut. Auch der Hof des Restaurants lädt zum Verweilen ein. Wir hatten zwei nebeneinanderliegende Zimmer gebucht, beide Standard-Kategorie. Wir landeten in einem Nebentrakt. Die Zimmer waren dunkel, wirkten wie aus einer gespenstisch anderen Zeit und die Möbel, die einst einen gediegenen Eindruck machen sollten, hatten ihre besten Jahre bereits hinter sich gebracht. Die Vorhänge waren fleckig. Ein Blick aus dem Fenster und man sah direkt auf eine riesige Metallmulde mit Sperrmüll und Schrott, dahinter gleich die Mülltonnen, umgeworfene Fahrräder und abgestellte Autos. Im Gebäude selbst waren (so stand es auf einem Schild) auch Bauarbeiten im Gange. Man entschuldigte auf dem Zettel auch die daraus resultierenden Unannehmlichkeiten. Es gab eine kostenpflichtige Minibar,- Kaffee- und Teezubehör waren im Zimmerpreis inkludiert, dafür aber fehlte eine Flasche kostenfreies Wasser, wie sie mittlerweile in fast jedem Hotel zum Standard gehört. Die Zimmer waren wirklich nicht billig und in unseren Gesichtern spiegelte sich die Enttäuschung. Meine Matratze war sehr weich und ausgeleiert (man sank in eine unbequeme Kuhle), eine festere Matratze stand aber nicht zur Verfügung, so dass man mir (nicht aber meinem Mann) ein Upgrade mit Umzug ins Hauptgebäude anbot. Die dortige Matratze war nur geringgradig besser, immerhin war das Zimmer etwas größer und heller, der Ausblick ging auf den Innenhof mit Springbrunnen statt auf den Müllhof. Leider ließen sich die Fenster kaum abdunkeln, die Illumination von Park und Gebäude schienen ins Zimmer . Mag sein, dass dieses Hotel vor vielen Jahren einem 5-Sterne-Standard entsprach. Mag sein, dass es diesen in ein paar Jahren auch wieder erreicht. Aktuell aber wirkt es (zumindest innen) recht abgehalftert. An der Rezeption steht nichtmals ein frischer Blumenstrauß! Die Mitarbeiter waren zum Teil sehr freundlich, zum anderen Teil sehr desinteressiert.