Erwin4712
23. Januar 2024
Das Hotel liegt am Rand von Heiligkreuz in einer relativ aparten Trierer Gegend, 20 Fußminuten vom Zentrum und 1,5 Kilometer vom Hauptbahnhof entfernt. Zumindest das Zimmer der von mir gebuchten Kategorie hatte einen angenehmen Wohlfühlcharakter; es war nachts ziemlich ruhig, weil wenig Gäste anwesend waren. Die leicht zu bedienende Klimaanlage und die in der Handhabung unproblematische Dusche sind ebenfalls angenehm, weniger jedoch der Umstand, daß das Wasser ungeachtet gleichbleibender Einstellung alle paar Sekunden abwechselnd heiß und kalt wird. Hochgefährlich aber zumindest für ältere Gäste: Um die Dusche zu benutzen, muß man in die Badewanne klettern -- Einstiegshöhe geschätzt 40 Zentimeter (zumindest mehr als eine Lineallänge) und in der Wanne keine Antirutschmatte oder ähnliches und das auch noch angesichts der zu verwendenden Flüssigseife. Ausrutschen ist also spätestens beim Ausstiegsversuch fast vorprogrammiert und ich mußte mich stets arg konzentrieren, um Schlimmeres zu verhindern. Etwas seltsam auch, daß kein Zimmersafe existiert. Ansonsten aber ist alles sehr angenehm und das gratis zur Verfügung gestellte Fläschchen Fachinger-Wasser erstaunlich. Die Betten sind ebenfalls optimal und garantieren einen guten Schlaf. Man kann übrigens auf den Zimmerservice verzichten und zum Zeichen dessen ein kleines Jutesäckchen an die Tür hängen, um als Dank dafür eine kleine Überraschung zu erhalten: In meinem Fall lag dann ein frischer knackiger Apfel darin. Ganz besonders hervorzuheben ist die absolute Freundlichkeit und besondere Hilfsbereitschaft des Personals. In einer derart gaststättenarmen Gegend wie Heiligkreuz wäre ein betriebsbereites Hotelrestaurant sicher begrüßenswert. Das Frühstücksbüffet (14 Euro) enthält das übliche Angebot -- je eine Sorte Geflügelwurst, Kochschinken, Salami, Schnitt- und Weichkäse, natürlich auch Müsli, Obst, Joghurt und so weiter. Hier herrscht komplett Selbstbedienung, Personal habe ich hier nie gesehen. Kommt man eine knappe Stunde vor Ende der Frühstückszeit, ist der in Thermoskannen bereitgestellte Kaffee regelmäßig kalt oder bestenfalls lauwarm, es gibt aber alternativ einen Kaffeeautomaten. Das Rührei auf der Wärmeplatte ist zu diesem Zeitpúnkt leider ein auch optisch höchst unappetitlich zusammengeklebter Riesenklumpen, geschmacklich krümelig und vertrocknet. Kommt man hingegen morgens um 6.30 Uhr zur Eröffnung (auch das habe ich getestet), ist alles in bester Ordnung frisch und geschmackvoll. In diesem Punkt sollte Abhilfe doch problemlos möglich sein? An der Wand hängt eine Tafel mit einem Rezept für das Trierer Nationalgericht Kappes Teerdisch, das es hier in fast jedem Restaurant gibt. Nun weiß ich, daß ich das in Trier nie bestellen werde, denn Kartoffeln mit Sauerkraut, Riesling, Milch und Speck: Dat is nich so mein Ding. Trotz kleinerer und mittlerer Mängel im Einzelfall: Ich werde hier jederzeit gern wieder einmal ein Zimmer buchen.