Hotel Seemöwe

Ein empfehlenswertes Haus wo man freundlich und zügig bedient wird. Bei 4 verschiedenen Gerichten war geschmacklich alles sehr gut. Blick auf den See, was will man mehr! Preise ebenfalls moderat. Die Portionen groß genug um satt zu werden. Mittagstisch ist richtig günstig.

Das Hotel ist schön gelegen, die Außenfassade sieht vielversprechend aus. Das war es leider auch schon so ziemlich. Die ganze Ausstattung ist ein völlig geschmackoser 70er-Jahre-Alptraum aus Häkeldeckchen, Blümchentapeten, Plastikblumen und zusammengewürfelten uralten Möbeln Marke "Gelsenkirchener Barock", alles ergänzt durch quasi überall verteilte billige Dekoartikel, die man zum Teil sogar kaufen kann. Die Zimmer haben einfachste und völlig veraltete Schlüssel. Die Ausstattung des Zimmers entsprach dem übrigen Stil des Hauses. Ein Loch in der Tapete war mit einem glitzernden Herzchen-Aufkleber kaschiert, der jedoch nicht die ganze Fläche des Lochs abdeckte. Das Bett war uralt, aber halbwegs bequem. Die Kopfkissen gehören jedoch in den Müll. Die Sauberkeit des Zimmers war mäßig (dicker Staub auf dem Kopfteil des Bettes, Spinnweben in einer Ecke, wo ein kleines Tischchen stand, welches ich einmal kurz von dort wegrückte, Bad passabel). Früh am morgen wurde ich jedesmal von einem klackernden Geräusch geweckt, dessen Ursprung ich nicht ausmachen konnte. Ich dachte zuerst, es wäre tropfendes Wasser vor der Balkontür, war nicht der Fall. Auch die Heizung war es nicht (meine zweite Vermutung). Jedenfalls trat das Geräusch regelmäßig früh morgens auf (schätze so gegen halb sechs) und verschwand nach einer Weile wieder, als es mich natürlich schon geweckt hatte. Das Frühstück war ok, die Brötchen jedoch nicht knusprig, sondern eher zäh, jedenfalls nicht ganz frisch. Das Abendessen (hatte Halbpension) war zum Abgewöhnen, den Hauptgang des ersten Abends konnte ich nicht essen (Hackbraten mit einer Art Pilzsauce, dazu schleimiges Leipziger Allerlei und Kartoffeln. Letztere waren ok, da war mir der Appetit allerdings schon vergangen). Der Hauptgang des zweiten Abends ging so (Hähnchen mit Fertigtomatensauce, Brokkoli mit holländischer Fertigsauce und Reis. Ich bin kein guter Koch, aber das kriege sogar ich hin). Der Hauptgang des dritten Abends war wieder kaum essbar (seltsamer Spinatbrei, dunkelgrau aussehender Fisch in einer Art Currysauce und wieder Kartoffeln). Ich habe an einem der Nachmittage von der Karte einen Salat bestellt, dieser war deutlich besser als das Essen, das ich im Rahmen der Halbpension vorgesetzt bekam. Auswahl gab es übrigens keine, gegessen wird sozusagen, was auf den Tisch kommt... Das Servicepersonal war einigermaßen freundlich, jedoch sehr unbeholfen und überhaupt nicht aufmerksam. Die übrigen Mitarbeiter sind nur teilweise als solche erkennbar und schienen auch kein Interesse zu haben, als soche wahrgenommen zu werden. Sie laufen teilnahmslos an einem vorbei, auch wenn man gerade erkennbar einen Mitarbeiter sucht (zum Bezahlen, wegen einer Frage o.ä.). Der Chef des Hauses saß am letzten Abend so laut telefonierend im Eingangsbereich, dass ich das lange Gespräch noch in meinem Zimmer hören durfte. Diskretion und Ruhe gehen wohl anders. Es macht alles nicht den Eindruck, als hätten die Betreiber des Hotel profunde Hotellerie