Logierhus Langeoog

Als Ostrfieslandfans sind wir in diesem Jahr unserer Inselbesuche auf der wunderschönen Insel Langeoog im Logierhus eingekehrt. Nach gründlicher Recherche im Vorfeld (Spa- Wellness und Pool ein Muss) haben wir uns dafür entschieden. Bei den Preisen mussten wir im Vorfeld wirklich sehr schlucken da wir, erfahren durch unsere vorherigen Reisen auf den anderen Inseln und selbst auf dem Festland in 5 Sterne (!!!) Hotels teils deutlich weniger gezahlt haben. Also auf jeden Fall schon mal eine deutliche Ansage mit der natürlich auch die Erwartungen des Gastes steigen. So gesehen, eine Geben- und Nehmen. Da wir mir einer frühen Fähre (11.30 Uhr) ankamen, rechneten wir natürlich nicht damit, dass Zimmer schon beziehen zu können. Aber hier wurden wir positiv überrascht. Wir wurden sehr freundlich und zuvorkommend empfangen und über den Service des Hotels informiert. Das unser bezogenes Zimmer dann leider ein eingerissenes Sofa sowie eine defekte Lichtleiste hinter dem Bett hatte war dann leider kein so guter Start. Aber die Frage ist ja, wie ein Hotel damit umgeht. Hier muss man gleich zu Beginn sagen, dass in unserem Fall umgehend reagiert wurde. Alles wurde besprochen und uns, aufgrund der Auslastung, für den kommenden Tag ein anderes Zimmer in Aussicht gestellt. Erwähnenswert, dass die erste Nacht zumindest für meine Frau erholsam war da ich augenscheinlich auf der "falschen Seite" des Bettes eine Matratze mit deutlicher Kule erwischte die meinem Rücken wenig gut tat. Aber gut, dass auf Worte Taten folgten und wir tatsächlich umquartiert wurden. Der Polsterer konnte sich somit in Ruhe dem Sofa widmen während man auch die Matratze austauschen wollte. Ab da konnte es ja nur Berg auf gehen! Nach einem ausgiebigen super leckerem Frühstück (wirklich prima Auswahl!) wollten wir die Insel erkunden und am Abend den Wellnessbereich ausprobieren. Gesagt getan. Am Abend ging es dann in den Wellnessbereich. Zunächst einmal ist uns der sehr saubere Zustand aufgefallen (ein immer wieder kritischer Hygienebereich in Hotels mit Spa-Bereichen). Leider war der Pool ein All-in-One Angebot mit integriertem Sprudelbereich (mit Stahlliegen) und Gegenstromanlage. Also kein "normales Schwimmen" mit ausgiebigen Schwimmbewegungen möglich. Vielleicht war daher kein richtiges Pool Foto hinterlegt. Aber das ist jetzt ein wenig Meckern auf hohem Niveau. Das, was angeboten wird, ist gut nutzbar und erfüllt seinen Zweck. Bei den Saunen kann man bezüglich der Größe immer geteilter Meinung sein. Aber gemessen an der Größe des Hotels auch hier ausreichend. Was leider ein wenig unschön war, ist die Tatsache, dass eben nicht alle, auch im Hausflyer ausführlich beschriebenen Funktionen, uneingeschränkt funktionierten. Die Tücken der Technik, wenn vieles automatisiert laufen soll. Meiner Frau und mir hätte es sicher gefallen, in der ansonsten tollen Dusche mit Pavarottis Gesang beseelt zu werden. Aber der hatte zumindest während unseres Aufenthaltes Sendepause. Auch in den Dampfkabine

Für unseren ersten Aufenthalt auf Langeoog hatten wir das Logierhus ausgewählt. Und wir werden es für den sicherlich folgenden zweiten Aufenthalt wieder auswählen. Damit ist fast alles gesagt. Wir waren sehr zufrieden. Das Zimmer freundlich, sehr geräumig, einfach zum Wohlfühlen. Das Frühstück reichlich und frisch, guter Kaffee, Eier nach Wunsch, viel Gesundes, ich hab mir Sanddorn-Apfel-Saft zum Frühstück angewöhnt, herrlich. Wir waren jeden Tag ein Stündchen in der Sauna, auch da alles fein, sehr erholsam. Ostfriesentee mit Erklärungen gab es gratis, ebenso eine richtig gute Yoga-Stunde. Wir hatten Halbpension, das Abendessen hat unseren Geschmack getroffen, allerdings haben wir da an anderen Tischen mitbekommen, dass es nicht für alle so war. Vielleicht würden wir beim nächsten Mal nur mit Frühstück buchen, da das Angebot auf der Insel doch recht breit ist an Restaurants. Das läge dann aber keineswegs an der Qualität des Abendessens im "Verklicker", da gab es kaum mal was zu beanstanden, zumindest aus unserer Sicht nicht.

Das Haus verspricht leider mehr, als es halten kann. Das hat vermutlich auch mit dem aktuell überall erkennbaren Personalmangel zu tun - aber mehr noch und ganz entscheidend mit der Kundenorientierung und der Philosophie des Hauses, die in guten Hotels immer zu spüren ist. Im Logierhus ist davon so gar nichts zu merken. Beispiel 1: Der Herr an der Rezeption, der uns, wenn man es wohlwollend so nennen will, willkommen geheißen hat, informierte uns sehr knapp über die Eckdaten des Aufenthaltes - wie „Um zehn geht in der Sauna das Licht aus.“ Dass die Einrichtungen um 22 Uhr schließen, kann ja so sein. Wer das Logierhus allerdings kennt, darf davon ausgehen, dass noch im Saunabereich befindliche Gäste sich abends besser eine Taschenlampe mitnehmen sollten, weil „Licht aus“ hier wörtlich zu verstehen sein könnte. Nun ja, wir haben es nicht ausprobiert und sind vorsichtshalber früher gegangen. Aber das Ganze trifft den Umgangston, der uns irritiert hat. In den Folgetagen war er übrigens der einzige Mensch an der Rezeption, der vorbeigehende Gäste konsequent ignorierte. Beispiel 2: Was wir von ihm auch nicht erfahren haben, war, dass es eine Zimmerreinigung nur gibt, wenn ein grünes Schild an die Tür gehängt wird. Auf dem Schild steht sinngemäß, dass der betreffende Gast nicht ökologisch verantwortungsvoll handeln kann und leider auf Aufräumen und Reinigen des Zimmers bestehen muss. Abgesehen von der merkwürdigen moralischen Diktion, die ich mir als Gast verbitte, kann ich nicht begreifen, was an Aufräumen und oberflächlichem Saubermachen ökologisch unverträglich sein soll. Dass es Naturprodukte gibt, die chemische Putzmittel ersetzen, sollte dem Logierhus, das in seiner Eigenwerbung so viel Wert auf das Wort „Nachhaltigkeit“ legt, bekannt sein. Als das Zimmer am ersten Nachmittag dann nicht aufgeräumt war, wies der oben erwähnte Herr mit schon vertrautem Charme brüsk darauf hin, dass niemand das Zimmer betrete, wenn das grüne Schild nicht aufgehängt wurde. Ganz ehrlich: So etwas ist uns quer über den Globus noch in keinem Hotel passiert, nicht mal in denen, die nur die Hälfte von dem aufrufen, was das Logierhus für eine Übernachtung berechnet. Bespiel 3: Der Bereich im Untergeschoss wird als „traumhafter Spa- und Wellnessbereich“ beworben. Kein Zweifel: Man kann sich hier wohlfühlen, zumindest, wenn Und das ist das eigentliche Problem: Wenn die Übernachtung im Logierhus deutlich billiger wäre, könnte man das hinnehmen. Trotz allem ist es ja keine Strafe, hier zu wohnen - strandnah, zentral, ruhig, mit der Option, täglich in die Sauna zu gehen, eine Runde im Pool mit Gegenstromanlage (sehr schöne Einrichtung) zu schwimmen und morgens ein entspanntes und ausreichend vielfältiges Frühstück zu genießen. Aber das Logierhus will in der vorderen Reihe mitspielen. Und das ist ein Witz.