Logis Hôtel Restaurant l'Unique

Wir haben das Restaurant L'Unique in Menesqueville auf Empfehlung unserer Vermieterin in besucht. Es befindet sich etwas weiter entfernt von den touristischen Routen entlang der Seine. Hier kommt man nicht vorbei - hierhin muß man gezielt fahren. Als wir gegen 19.30h ankamen, waren wir die ersten Gäste an diesem Abend und wir wurden in den ungeheizten Gastraum geführt - das war nicht behaglich an diesem kühlen Mai-Abend. Der Küchenchef Olivier Robert ist erklärter Anhänger der klassischen französischen Gourmetküche Auguste Escoffiers. Meine Frau und ich wählten jeweils das 3-Gänge-Menue für 43.90Euro. Als Vorspeise die mit Foie-Gras gefüllte Perlhuhnbrust-Rolle - eine sehr guter aromatischer hausgemachter Klassiker. Als Hauptgang hatte meine Frau ausgelöstes Fleisch von der Kalbshaxe. Das Fleisch war zart und saftig aber an der Soße hat der Koch kräftig gespart - schade. Die Gemüsebeilage bestand allem Anschein nach aus TK-Gemüse. Meine Rinderfilet-Scheibe auf gebackenem Kartoffelpüree war leider mehr medium als rare. Ich hätte sie besser nicht medium-rare bestellt. Auch bei diesem Gericht sparte der Koch wieder an der Soße - sehr schade, denn das Fleisch war unabhängig von der Garstufe von guter Qualität, und das gut gewürzte Kartoffelpüree hätte mit mehr Soße sicher viel besser geschmeckt. Unsere Desserts waren ebenfalls hausgemacht und von ordentlicher Qualität. Insgesamt wurden unsere Erwartungen an ein Menue im Geiste Escoffiers oder des großen Paul Bocuse nicht erfüllt. Olivier Robert ist offenbar kein "Soßengott" (wie der deutsche Sternekoch Jens Rittmeyer genannt wird). Die Speisen waren zwar deutlich teurer aber nicht besser als in den Restaurants an der Seine um Les Andelys. Dazu war uns die Raumtemperatur zu niedrig - genießen und frösteln passen einfach nicht zusammen.