Gastnutzer
13. August 2022
Das zehnte Hotel auf unserer Reise durch England. Ein wunderbarer Ort Lower Slaughter, indem dieses eigentlich sehr angenehme, hübsche Hotel steht. Ein kleiner Driveway und wir halten vor dem Haus, um den Checkin für 4 Übernachtungen zu erledigen. Ich frage die ältere, etwas blasierte Dame mit Lesebrille auf der Nase, ob mir jemand mit dem Gepäck helfen könne. «Are there big bags?» war die Rückfrage, aus der ich nicht schlüssig wurde, ob nur kleine Bags für uns transportiert werden. Wir signalisierten, dass wir viel Gepäck haben, worauf erneut die irritierende Frage nach der Grösse des Gepäcks erfolgt. Wir verständigen uns schlussendlich und vereinbaren, dass alles Gepäck, ob Tasche oder Koffer, ins Zimmer gebracht wird. Ich habe am Vortag der Anreise ein Mail vom Hotel erhalten mit dem Angebot, ein grösseres Zimmer zu buchen. Gegen Aufpreis versteht sich. Offensichtlich, so sagt mit ***********, hat es noch Möglichkeiten für upgrades. Als ich an der Reception danach frage, übergeht die Dame diesen Wunsch. Sie seien schon gut gebucht und unser Zimmer sei ja recht in der Grösse. Danke sehr – eine Lösung wird nicht geboten und man macht sich auch keine Mühe, nachzuschauen. Und so auch einige hundert Pfund mehr einzunehmen. Wir fragen dieselbe Dame mit der Lesebrille auf der Nase, ob wir einige Shirts und Hosen zur Wäsche dem Hotel geben dürfen. Ihr strenger Blick verspricht wenig Gutes. Eine Frage wird offensichtlich als Angriff verstanden. Nach etwas widerwilligem Zögern versprach sie, das zu klären. Eine Antwort haben wir nie erhalten . . . Wir lieben die englische, distinguierte und zuweilen auch schrullige Art. Dennoch sei die Frage erlaubt, warum dieses schöne Manor-Haus im Badezimmer nicht einen Wasserhahnen mit Mischbatterie haben kann. In der Dusche klappt das ja auch? So muss man sich beim Händewaschen entscheiden: Nehme ich den heissen Hahnen? Und verbrühen uns die Hände. Oder kalt? Was auch nicht sonderlich angenehm ist. Die Nassrasur gerät zur Herausforderung. Unverständlich – ein Relikt aus dem 19. Jahrhundert. Auch bei den Fenstern, die sich in der heissen Sommerzeit nur einen Minimalenpalt öffnen lassen. Gerade nachts lässt sich so das Zimmer nur schwerlich lüften. Ein Ärgernis bei einer Aussentemperatur von über 30 Grad. Das Abendessen im Manor-Restaurant hat uns erfreut. Alle drei Gänge waren sehr gut gekocht, abgestimmt und schön präsentiert. Eine Gaumenfreude. Selbst das gereichte, frisch gebackene Brot war herrlich. Und die beiden jungen, flinken Kellner verdienen ein grosses Lob. Well done! Das Frühstück war gut, aber englisch. Das heisst: es gibt den obligaten Toast, kein anderes Brot, auch wenn es zum Nachtessen aufgetischt wurde. Dafür viele Eierspeisen, englisches Frühstück mit allen Fettigkeiten, Beans, Pilzen und Tomaten dieser Welt auf dem Teller. Not my cup of tea! Am Nachmittag wollten wir draussen ein Getränk bestellen. Die Tische im Schatten waren allesamt unabgeräumt und die Wespen gaben sich ein Stelldiche