Das Ibis Styles in Friedrichshafen ist im Prinzip nagelneu und komplett im beliebten Industrial Design gehalten. Industrial bedeutet Farbwelten aus der Schwerindustrie und Elemente aus Eisen oder grafische Elemente wie Zahnräder o. ä. Farbwelt bedeutet in diesem Fall, dass auch die Zimmer in Grau, Braun, Rost- oder Anthrazittönen gehalten sind. Das muss man mögen. Das Zimmer, eine Standard-DZ war tendenziell eher dunkel, die Decke war hell. Es gab eine Sitzecke für eine Person, zu weit hätte immer eine Person auf dem Bett sitzen müssen. Vor der gepolsterten Ecke (im Wortsinn: eine Ecke, keine Sessel o. ä.) stand eine Beistelltisch in Schwarz, wie man Ihn vor Jahren bei Ikea finden konnte. Das mag ausreichen, wenn man irgendeinen Text nicht im Bett lesen möchte. Ich hatte einen Tag ohne Termine und musste zumindest am Notebook arbeiten, was nicht so recht gelingen mochte, denn einen Schreibplatz ersetzt die Ecke nicht. Interessant: An manchen Steckdosen befinden sich auch USB-A-Anschlüsse, aber die Platzierung erscheint nicht immer sinnig. An der Sitzgelegenheit gab es keinen USB-Anschluss, dafür mitten an der Wand unter dem TV-Gerät. Was immer man sich dabei gedacht hat. Ausstattungsseitig war das dunkle Bad sehr angenehm, es gab gefühlt den besten Hotel-Fön meines Lebens. Da das Zimmer auch keine Mini-Bar oder deren Überreste mehr kannte, gab es auch keine Möglichkeit, mal eine Flasche Wasser zu kühlen. Das Frühstück war Ibis-Standard, wobei der weitläufige Frühstücksbereich mir am ganzen Hotel am besten gefiel. Der Service war freundlich, aber nicht überragend. Verblüffend: an drei von vier Tagen bin ich frühmorgens in einen Schrank getaucht, um den Toaster einzustecken. Das sollte man eigentlich vom Personal erwarten dürfen. Kulinarisch kann ich das sonstige Angebot nicht bewerten, denn es gab aktuell nur vier verschiedene Pizze auf der Karte. Vielleicht hat ich das inzwischen geändert. Die Lage ist gegenüber einem alten Kasernenkomplex rund 1,3 km vom See entfernt. Man kann an einem schönen Tag recht entspannt zum Bodensee runtergehen. Vor dem Hotel fährt ein Bus, den man morgens deutlich hören konnte. Da am Komplex noch gearbeitet wurde, gab es auch sonst punktuell Baulärm, das dürfte aber inzwischen vorbei sein. Kostenlose Parkmöglichkeiten gab es drumherum - wie das inzwischen aussieht, kann ich nicht einschätzen. Das Personal ist freundlich, aber begrenzt interessiert. Nicht einmal die Frage, ob es mir gefallen habe, kam beim Auschecken. Wer auf die Industrial Look steht, wird es mögen und vermutlich alles andere lächelnd verzeihen. Ich werde es sicher nicht mehr buchen.
Mehr anzeigen