Gastnutzer
9. Mai 2025
Ich war für 3 Nächte als Alleinreisende in der Rainhof Scheune. Aus der Beschreibung wird leider nicht sofort ersichtlich, dass sich das Hotel in einem Ortsteil von Kirchzarten befindet (Burg-Birkenhof). Ich reiste mit der Bahn an und hatte einen recht langen Fußmarsch zu bewältigen, da ich davon ausgegangen war, dass sich die Höllentalstr. 96 tatsächlich in der Gemeinde Kirchzarten befindet, durch die die Straße führt. Das Gebäude wurde toll restauriert und umgebaut, besonders gefiel mir die gelungene Mischung der eingesetzten Materialien: Altes originales Holz, roh belassene Steinwände, Beton, Glas und Metall ergeben eine harmonische Mischung. Mein Zimmer war wunderschön, der Wellnessbereich bietet Ruhe unter einem großen Glasdach mit Panoramablick, den man auch von der kleinen Dachterrasse aus genießen kann. So weit, so gut. Das Café Wohnzimmer ("bis April geschlossen") und die für 2025 angekündigte Naturpark Scheune gab es nicht. Stattdessen, auf dem Weg zur Stube, die aufdringliche Eigenwerbung einer Mediamarketing-Firma (rund um die Uhr flimmernder Monitor mit Werbefilmchen) und ein ganzer Raum voller Werbewände ortsansässiger Handwerker (die ich noch ok, weil die Idee dieses Zusammenschlusses gut fand). Fast geschafft.. Vor der Stube ein langer Konferenztisch, der der Geschäftsleitung offenbar als Arbeitsplatz dient, aber dazu später. Das Frühstücksbuffet bietet prinzipiell alles, was man sich für einen guten Start in den (Wander-)Tag wünscht, allerdings sollte das ein oder andere Produkt vielleicht nicht mehr angeboten werden... Kleine aber schöne Auswahl an offenen Tees! Das Restaurantessen ist allenfalls Mittelmaß und dafür viel zu teuer (Gulasch und Schnitzel für 30 €!) Einzig der Salat schmeckt echt gut. Ich rate dringend vom "Genuss" der Käsespätzle ab! Es ist mir absolut schleierhaft, wie man ein so einfach gutes Traditionsgericht, das nicht mehr als 5 Zutaten braucht, um perfekt zu sein, derart verhunzen kann. Auf der Karte findet sich viel "heim-" und "haus..", ich frage mich allerdings, in welchem Haus so mancherlei tatsächlich fabriziert wurde. Der Hauptgrund, aus dem ich mir die Mühe mache, diese Rezension zu schreiben, ist mein Erstaunen über die völlig fehlende Herzlichkeit, gelegentlich grundlegender Höflichkeit der Inhaber und einiger Angestellter. Ausdrücklich ausgenommen sind eine unglaublich nette Kellnerin (unser Abschiedsplausch über pubertierende TeenagerInnen ;)) und eine junge Studentin (die Tierfreundin), die eine ungekünstelte Freundlichkeit und persönliche Note mitbrachten. Sicher sind die anderen Servicekräfte nett und höflich, das ging aber selten über das im Berufsbild beschriebene Mindestmaß hinaus. Keine Nachfrage, ob man gut angekommen sei, sich wohlfühle, was einen ins Haus geführt hätte, etc. Auch beim Check-out wurde nicht eine einzige Frage nach meiner Zufriedenheit gestellt. Was mich zu oben beschriebenen Konferenztisch führt: Da sitzen 1 - 2 Menschen und arbeiten, unter anderem die Inhaberin.