Gastnutzer
4. August 2022
Auf unserer 2-monatigen Reise durch das United Kingdom, entlang der besten Hotels der Insel, verbleiben wir auch zwei Nächte hier im Lympstone Manor. Das Hotel hat uns restlos überzeugt. Es liegt auf einer leichten Anhöhe über Exmouth und dem Mouth, der sich laufend verändert. Je nach Licht, Wetter und Tide. Das Haus ist auf dem neusten Stand, luftig und mit milden Farben eingerichtet. Die Zimmer, je nach Wahl, sind geräumig. Wir leisten uns eine Suite mit grossem Balkon und kleinem Garten im Anbau des Manorhauses und geniessen das herrliche Zimmer und die Aussicht in vollen Zügen. Natürlich gibt es da auch englische Besonderheiten, die man hinnehmen oder gewisse Tricks anwenden muss. So gibt es im Badezimmer nie einen Stecker für den Föhn. Was überall in Europa funktioniert, wird in England verboten. Unverständlich. So muss man ungelenk die Haare föhnen, einen brauchbaren Stecker finden - man gewöhnt sich halt daran. An was man sich nicht gewöhnen kann, sind die vielen kleinen Lichtquellen, die auch nachts nicht ausgehen. Da gibt es doch wirklich vor dem Bett hoch an der Decke ein grün leuchtendes Licht, das wohl den Fluchtweg auch nachts sicherstellen soll. Unglaublich, wie kann man da nur schlafen. So klettern wir auf Kommoden, um die wirklich inakzeptable Lichtquelle mit einem dicken Klebeband (wir haben vorgesorgt) zu entschärfen. Dann geht es weiter zu den Fernseher und zum Telefon, die ebenfalls ungehindert nachts vor sich hin leuchten. Einige Post-it-Zettel müssen auch hier Abhilfe schaffen. Man fragt sich schon, was sich Hoteleinrichter dabei denken. Offensichtlich nicht viel! Der Service und die Unterstützung hier im Hotel ist sehr zuvorkommend und freundlich. Wann und wo auch immer, man findet bereitwillig Hilfe und Auskunft. Nichts scheint zuviel zu sein. Das macht das Hotel familiär und einzigartig. Einzig ist etwas verwunderlich, dass der Chef sich nie zeigt. Bei sehr guten Restaurant sind wir gewohnt, dass sich auch der Chef kurz an den Tischen präsentiert. Fehlanzeige. Das Frühstück war sehr rudimentär und einfach. Wir hofften, dass ein solches Haus mit Top-Cuisine auf hohem, internationalen Niveau operiert. Fehlanzeige. Es gibt keine Brotauswahl, wenn man von einem riesigen Croissant einmal absieht, lediglich den obligaten Toast. Es gibt auch keine Käseauswahl, obwohl sich das Haus abends damit brüstet. Dann gibt es auch bei diesem Hause keine selbstgemachte Konfitürenauswahl, was bei europäischen Tophotels normal ist, man hat ja auch eine entsprechende Gourmetküche, sondern man muss mit den kleinen, überzuckerten Konfi-Gläschen vorlieb nehmen. Und natürlich nur Erdbeeren und Orangen. C'est ça! Hier wäre zu begrüssen, dass das Frühstück auch auf ein höheres Niveau gehoben wird und nicht auf dem englischen Beans-Niveau verharrt. Das Abendessen im Hauptrestaurant ist "impecable". Der Service ist hervorragend, so auch die acht Gourmet-Gänge, die im richtigen Tempo und Takt serviert werden. Ein jedes ein Gedicht. Der Preis ist