A Casa do Governador

Zunächst möchte ich erwähnen, dass das Anwesen wirklich schön gelegen ist, wenige Autominuten entfernt von Évora und in toller Landschaft. Das Haupthaus wurde liebevoll hergerichtet und ausgestattet und auch die Zimmer wurden schön renoviert, diese sind durch alte Holztüren und Holzböden allerdings sehr hellhörig. Das ganze Anwesen und die Außenanlagen haben sehr viel Charme und auch der Poolbereich ist zum Entspannen sehr angenehm. Dem stehen aber leider in unserem Fall negative Erfahrungen gegenüber. Vielleicht haben wir einfach Pech gehabt, aber angesichts der Zimmerpreise kann ich persönlich keine gute Bewertung vergeben. Unsere Ankunft war für den Nachmittag angekündigt und wir hatten für 3 Nächte reserviert. Als wir ankamen, wurden wir von der Küchenmitarbeiterin in Empfang begrüßt und direkt mit dem Auto zu einem anderen Gebäude auf dem Anwesen begleitet, wobei es sich um ein Ferienhaus mit mehreren Schlafzimmern handelte. Hier hätten wir wohl mit weiteren Gästen wohnen sollen, Frühstück und Getränke gab es jedoch nur im Haupthaus. Dies war uns bei der Buchung und auch auf der Homepage nicht ersichtlich und wir hatten keine Lust, jeden Morgen mit dem Auto zum Frühstück ins Haupthaus zu fahren. Da die Küchenmitarbeiterin kaum Englisch sprach, durften wir nach einem Telefonat mit der nicht anwesenden Rezeptionistin ohne Mehrkosten in ein Doppelzimmer im Haupthaus umziehen. An diesem Tag war vor Ort ansonsten niemand mehr verfügbar, um Fragen zu beantworten oder uns überhaupt eine kleine Einweisung zu geben. Eine Begrüßung oder ein freundliches Wort von der Rezeptionistin gab es leider während unseres ganzen Aufenthalts nicht mehr. Da sich die Preise auf dem Niveau eines gehobenen Hotels befinden, fanden wir dies unangemessen. Am Tag vor unserer Abreise reiste dann eine Hochzeitsgesellschaft für das Wochenende an, die alle übrigen Zimmer im Haupthaus belegte. Bis in die Nacht wurde in den Gemeinschaftsbereichen des Haupthauses lautstark die Hochteitsdeko für den nächsten Tag vorbereitet. Grundsätzlich nicht weiter schlimm, für ein Hotel mitten in der Natur, das mit Ruhe und Abgeschiedenheit wirbt, aber nicht in Ordnung. Bei unserem letzten Frühstück fühlten wir uns wie Eindringlinge im Haus einer fremden Familie. Es ist ja durchaus üblich, dass man in kleinen Landhotels Hochzeiten feiert, dann sollte man aber das Anwesen nur exklusiv vermieten und nicht noch das Geld weiterer Gäste annehmen. Abschließend möchte ich zu Gute halten, dass der Verwalter des Anwesens, ein älterer Herr, sich am Ende des Aufenthalts ehrlich entschuldigt hat, insbesondere für die Situation mit der Hochzeitegesellschaft. Leider hat das in diesem Fall nicht ausgereicht, damit wir mit positiven Erinnerungen abreisen konnten.