Gastnutzer
8. Februar 2025
Bei dieser Bewertung bin ich hin- und hergerissen. Einerseits bietet das Desert Night Camp wirklich eine gute, gemütliche und komfortable Unterkunft; andererseits erscheinen mir die vom Camp angebotenen Aktivitäten (dazu unten mehr) ökologisch derart fragwürdig, dass ich eigentlich keine Empfehlung aussprechen kann. Letztendlich habe ich mich entschlossen, für die Bewertung ausschließlich die Qualität der Unterkunft zu berücksichtigen, was dann zu (verdienten) vier Punkten führt. Die Umweltaspekte muss bitte jeder selbst abwägen. Das Desert Night Camp liegt in der Wüste etwa zehn Kilometer von der nächsten Ansiedlung, der Ortschaft Al Wasil, entfernt und ist von dort über eine staubige Piste zu erreichen. Wir haben uns in Al Wasil abholen lassen, was problemlos funktionierte. Die sehr gepflegte Anlage ist recht groß, sodass sich die Unterkünfte gut verteilen und trotz der bei unserem Besuch nicht geringen Gästezahl kein Gefühl der Beengtheit aufkam. Wir hatten eine „Deluxe Villa“ gebucht. Dabei handelt es sich um ein einzelstehendes bungalowartiges Gebäude, das statt eines festen Daches ein solches aus Zeltplanen aufweist. Der kleine Wohnraum verfügte über Sofa und Tischchen, Wasserkocher für Kaffee und Tee sowie Wasserflaschen standen bereit. Im angrenzenden Schlafzimmer befand sich ein bequemes Doppelbett, in dem wir gut schlafen konnten. Das eher einfache Badezimmer wies eine bodengleiche Dusche auf. Alles war im idealisierten arabischen Stil ausgesprochen geschmackvoll eingerichtet, sodass die auf der Website versprochene „Bedouin style tent“-Atmosphäre tatsächlich ein wenig aufzukommen vermochte. Als „luxurious“ (so die Hotel-Homepage weiter) würde ich die Unterkunft allerdings nicht bezeichnen wollen. Zum (inkludierten) Abendessen wurde ein sehr großes Büffet mit zahlreichen schmackhaften zumeist arabischen Gerichten angeboten. Beeindruckt hat uns die Vielzahl der leckeren Desserts. Das Frühstücksbüffet war ähnlich umfangreich und von ordentlicher Qualität. Sterneküche darf man hier allerdings nicht erwarten. Am Personal gab es nichts zu beanstanden, für den auf der Website angepriesenen „superb service“ fehlte allerdings vielleicht das gewisse Etwas. Nun zu den „Aktivitäten“: Um das Camp herum sind bis in die Abendstunden zahlreiche lärmende Motorfahrzeuge (Geländewagen, Quads, Motocross-Räder) unterwegs, die ohne Rücksicht auf das fragile Ökosystem durch die Dünen rasen und Vegetation und Tierwelt massiv schädigen. Stellen, die keine Reifenspuren aufweisen, findet man in der Umgebung kaum. Ruhe kommt erst spätnachts auf.