Gastnutzer
7. Mai 2025
Arnheim ist nicht gerade reich an anständigen Hotels, und dieses schneidet auf den Bewertungsportalen noch vergleichsweise gut ab. Es liegt tatsächlich zentral, mitten in der lebendigen Altstadt. Verblüffend: Alle Parkplätze in der Umgebung sind kostenlos und unlimitiert. Vielleicht rührt daher auch die Behauptung des Hotels, es verfüge über eigene kostenlose Parkplätze – die es de facto aber nicht gibt. Man parkt also in den engen Straßen oder 300 Meter weiter im Parkhaus am Bahnhof. Unser Zimmer war relativ groß, aber auf zwei Ebenen angelegt – mit einer steilen Treppe nach unten, wenn man etwa nachts ins Bad möchte. Unser Hund hat Höhenangst und traute sich kaum hinauf. Die Wände sind schwarz gestrichen (Geschmackssache) und mit „Kunstwerken“ im Miró-Stil behangen. Daher wohl das Label „Kunst- und Mode-Hotel“. Eine Klimaanlage gibt es nicht, nur eine rumpelnde Belüftung. Im Zimmer war es sehr heiß – kein Wunder, es war Anfang Mai mit fast 20 Grad Außentemperatur. Wie mag das erst im Hochsommer sein? Das Zimmer war entsprechend dunkel, die zahlreichen Lampen funktionierten meist nicht, waren nicht angeschlossen oder schlicht nicht bedienbar. Ein Fenster im Untergeschoss ließ sich immerhin öffnen – was wir zeitweise taten. Allerdings brausen die Züge auf etwa sieben Metern Entfernung und auf gleicher Höhe vorbei. Nicht die ganze Nacht, aber doch deutlich hörbar. Also: schwitzen oder Lärm. Das Bett war in Ordnung, die Kissen zahlreich und brauchbar. Eine Besonderheit: Das Hotel rühmt sich eines „nachhaltigen“ Aufzugs. Dieser erreicht eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa zehn Zentimetern pro Sekunde. Klingt viel, ist es aber nicht. Aufzug rufen: zwei bis drei Minuten. Aufzug fahren: ebenso lang. Klingt kurz, ist es aber nicht – besonders dann nicht, wenn man nicht der einzige Gast im Haus ist. Die anderen sind allerdings schlauer und nehmen lieber die Treppe. Das Frühstück? Mäßig. Wenig Auswahl (drei Stückchen Wurst, vier Stückchen Käse, Fertigrührei und Brötchen aus der Konserve). Das Beste: der Orangensaft – kein Frischgepresster, aber immerhin Direktsaft. Fazit: Ein enttäuschender Aufenthalt. Fürstlich war hier nur der Preis: 270 Euro inklusive Frühstück. Der Hund kostet 35 Euro am Tag. Also lieber keine schwarzen Wände mit nachgemachten Mirós. Design ist teuer – klar. Aber hier wirkt es dann doch arg bemüht. Von mir keine Empfehlung.