ARCADEON - Haus der Wissenschaft und Weiterbildung Hagen

Beginnen wir zur Abwechslung mal mit der Gastronomie: Wenn man ein Lahmacun für 25 Euro auf der Speisekarte sieht, wird man hellhörig. Skepsis ist jedoch unbegründet: Alle Speisen, die hier während unseres 2tägigen Aufenthaltes auf den Tisch kamen, waren gut bis sehr gut - egal ob Buffet oder á la carte. Beim Frühstück wäre beim Personal bzw. dessen Schulung hier und da noch ein wenig Luft nach oben. Zum Haus an sich kann man sagen: Gelegen in einem sehr ansprechenden Umfeld ist das Haus "mal was Anderes". Je nach Lage der Zimmer (es gibt mehrere Gebäudeteile) hört man von der in Sichtweite befindlichen Autobahn nicht viel bis gar nichts - auch bei geöffnetem Zimmerfenster. Der Bauherr hatte Mut, der Architekt vielleicht hier und da etwas zu hochfliegende Ideen und der Innenarchitekt einen Hang zur Dramatik - Stichwort: Overdesign. Weniger wäre deutlich mehr gewesen, aber das aktuelle Bild ist zumindest in sich stimmig. Es gibt viele Tagungsräume, die im Grunde auch ganz in Ordnung sind - mit Ausnahme der Lüftung. Entweder war hier was defekt oder die ist gnadenlos unterdimensioniert. Zu den Zimmern: - Extremst (!) hellhörig. Man hört alles, was sich im Nachbarzimmer abspielt. Ganz zu schweigen von den viel zu hart eingestellten Türschließern, die jede Ankunft in einem der Nachbarzimmer zur Lärmhölle im eigenen werden lassen. - Riesiges Zimmer mit Mini-Jugendherbergs-Schrankbett. Was soll das denn? Aber ja, wenn man einen Stuhl ans Fußende des Bettes stellt, dann passt das schon. - Nicht nur der schöne Parkettboden ist kalt, sondern auch das Badezimmer. Dort gibt es nicht nur keine Ablage in der Dusche und keine Handtuchstangen, sondern auch keine sinnvolle Beleuchtung. Wer das gestaltet hat, hat offenbar noch nie vor einem Spiegel gestanden. Trägt man die Nachttischlampe ins Bad, geht es. - Im Zusammenhang mit den nicht vorhandenen Handtuchstangen und dem ebenfalls nicht vorhandenen automatischen Zentral-Aus für die Stromversorgung im Zimmer fragt man sich übrigens, wie es denn zum Greensign-Zertifikat gekommen ist. - Man kann lt. Servicemappe Kissenwünsche für den nächsten Aufenthalt eintragen lassen. Das ist auch nötig, denn die im Zimmer befindlichen sind eine Katastrophe. - Klimaanlage gibt es keine, aber wahrscheinlich wird es in der Gegend auch im Sommer nicht so warm, dass man das braucht. Allerdings ist die Badabluft etwas falsch ausgelegt: Läuft der eigene Lüfter nicht (sondern nur alle anderen im Abluftstrang), so kann es durchaus zu "Geruchsüberschlag" in das eigene Bad kommen. Mag vielleicht nicht jeder... Zusammenfassend: Das Haus ist in Ordnung, das Essen gut, aber die Zimmer- und Schlafqualität sind stark ausbaufähig.